Manchmal muss man etwas sehen, um es zu verstehen. Texmark kann das nur bestätigen. Als veraltete Systeme die Effizienz der Mitarbeiter und des Betriebs bedrohten, wandte sich das Unternehmen an ein Netzwerk erfahrener Technologiepartner, um verbesserte Arbeitsmethoden zu finden. Erfahren Sie, wie fortschrittliche Technologien wie das IoT und Augmented Reality dazu beitragen, die Erwartungen zu übertreffen und die Zeit bis zur Wertschöpfung zu verkürzen.
Texmark ist ein führendes Unternehmen in der chemischen Verarbeitung und Herstellung
Wie Hersteller in der hart umkämpften Öl- und Gasbranche bestätigen können, kann die digitale Transformation von Abläufen den Unterschied zwischen Überleben und Wachstum ausmachen. Für Texmark Chemicals, Inc sind für eine wirklich erfolgreiche digitale Transformation vor allem die Menschen entscheidend, die diese umsetzen.
Texmark ist ein in Texas ansässiges, führendes Unternehmen im Bereich der chemischen Verarbeitung und der Auftragsfertigung von Spezialchemikalien, dessen Produkte DCPD, erneuerbare Brennstoffe, Bergbauchemikalien, Alkohole und aromatische Lösungsmittel umfassen. Texmark ist bestrebt, die Anforderungen seiner Kunden sicher und effizient zu erfüllen und ihre Erwartungen mit modernsten Anlagen und hochqualifizierten Fachkräften zu übertreffen.
Veraltete Systeme und inhärente Branchenrisiken erhöhen die Haftungskosten
Aufgrund der Flüchtigkeit chemischer Verbindungen sind die Sicherheit und Compliance in der chemischen Industrie von größter Bedeutung. Sorgfältige Aufzeichnungen, eine sichere Datenspeicherung und gut gewartete und ordnungsgemäß funktionierende Anlagen sind für einen sicheren Betrieb erforderlich.
Texmark nimmt diese Sicherheitsanforderungen ernst, hat sich aber in der Vergangenheit hauptsächlich auf herkömmliche Verfahren und Datenerfassungsinstrumente verlassen, um sicherzustellen, dass die Systeme einwandfrei funktionieren. Um beispielsweise Informationen über die Prozessleistung vor Ort zu erhalten, mussten die Bediener das Kontrollzentrum über Funk kontaktieren, anstatt die Live-Daten für eine schnellere Aktualisierung zu nutzen. Außerdem waren die Begehungen zeit- und arbeitsintensiv. Die Mitarbeiter mussten alle Geräte nach festen Zeitplänen überprüfen, anstatt sich darauf zu konzentrieren, welche Geräte zuerst überprüft werden mussten. Texmark musste außerdem mit Kommunikationsmitteln jonglieren und gleichzeitig manuelle Anpassungen an den Geräten vornehmen, was den Prozess verlangsamte. Schließlich erfolgte die Datenerfassung größtenteils auf Papier über Formulare und Tabellen, was zusätzliche Ineffizienzen verursachte.
Aufgrund des stetigen technologischen Fortschritts und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften in der Branche führten diese Ineffizienzen dazu, dass das Programm für mechanische Integrität (MI) von Texmark höhere Betriebskosten zu verursachen drohte. Die Versicherungsgesellschaft verdoppelte sogar den bisherigen Selbstbehalt. An diesem Punkt wurde Texmark klar, dass eine Veränderung notwendig war.
Das Unternehmen benötigte eine modernisierte Infrastruktur und einen systematischeren Ansatz für die Datenerfassung und -analyse, um die Bewertung seines MI-Programms zu verbessern und so ein Höchstmaß an Sicherheit und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu gewährleisten.
Industrial IoT-Technologie wird zu einem Muss
Die Texmark-Führung, die sich der kontinuierlichen Verbesserung verschrieben hatte, untersuchte, wie das Leitsystem (DCS) und das MI-Programm effizienter gestaltet werden konnten. Texmark beriet sich mit Branchenkollegen von Hewlett Packard Enterprise, die sie ermutigten, Industrial IoT-Lösungen in Betracht zu ziehen, und das Texmark-Team in ihr IoT-Labor vor Ort einluden.
Texmark kannte sich mit der IoT-Technologie nicht aus, war sich aber bewusst, dass jede Veränderung Auswirkungen auf Mitarbeiter aus dem gesamten Unternehmen haben würde. Daher mietete Texmark einen Bus, plante zur Teambildung einen Ausflug und brachte Mitarbeiter aus den Bereichen Technik, Wartung, Vertrieb, Betrieb, Geschäftsleitung und mehr mit.
Während des Laborbesuchs ging den Mitarbeitern ein Licht auf, als sie eine intelligente, vernetzte Zentrifugalpumpe mit Sensoren sahen, die eine Datenanalyse in Echtzeit durchführen und vorhersagen konnten, wann die Pumpe ausfallen würde. Die Pumpe ähnelte denen, die in der gesamten Produktionsstätte von Texmark in Betrieb sind. Das Texmark-Team wollte mehr wissen.
„Jeder wollte danach eine IoT-Lösung, weil wir alle den Wert sehen konnten“, sagt Linda Salinas, VP of Operations bei Texmark. „Das Management erkannte, dass weniger Zeit für die Wartung von Pumpen aufgewendet werden musste. Die Pumpen bedurften keiner Aufmerksamkeit. Und die Bediener sahen ein geringeres Risiko für ihre Mitarbeiter“, fährt sie fort. „Wenn so das IoT aussieht, dann wollen wir es direkt mitnehmen.“
Texmark begann eine Raffinerie der Zukunft zu bauen. CB Technologies leitete dabei ein Netzwerk von Partnern.
Kurz nach der Besichtigung bei Hewlett Packard Enterprise berief Texmark ein Treffen ein, um ein Netzwerk von Technologiepartnern zu bestimmen. Unter anderem erkannten sie das enorme Potenzial einer Partnerschaft mit PTC und CB Technologies (CBT), einem führenden Domain Expert Integrator mit Expertise in der IT/OT-Konvergenz, um eine Roadmap für die digitale Transformation zu erstellen.
Das CBT-Team hat sich schnell und nahtlos bei Texmark integriert, und gemeinsam wurde ThingWorx, die End-to-End-Plattform für das Industrial IoT von PTC, und die Vuforia Enterprise AR-Suite genutzt, um zwei wichtige Anwendungsfälle zu erforschen. Diese bilden die Basis für die digitale Transformation der Betriebsabläufe: Vernetzte Mitarbeiter und Zustandsüberwachung und vorausschauende Wartung.
CB Technologies (CBT) ist ein von einer Frau geführter Domain Expert Integrator, der für seine Fähigkeit bekannt ist, die Lücke zwischen der Informations- und Betriebstechnologie zu schließen. Über den Einsatz von Design-Thinking-Methoden und Fachwissen in der Integrationstechnik arbeitet CBT mit seinen Kunden zusammen, um innovative Lösungen für die digitale Transformation zu entwickeln. Mit einem Schwerpunkt im Bereich Industrial IoT war CBT gut positioniert, um Texmark auf dem Weg zur Raffinerie der Zukunft zu begleiten.
Vernetzte Mitarbeiter
Texmark nutzt Vuforia Studio, eine effiziente AR-Authoring- und Publishing-Lösung, um maßgeschneiderte AR-Erlebnisse zu erforschen und zu entwickeln, die auf Freihandgeräten aktiviert werden können. Diese Umgebungen helfen den Mitarbeitern vor Ort, wichtige Montage-, Sicherheits- und Reparaturanweisungen zu visualisieren, zu nutzen und an andere weiterzugeben. Texmark ist bestrebt, diese AR-Funktionen in die regulären Betriebsabläufe einzubinden.
Darüber hinaus beginnt das Unternehmen, ThingWorx für Echtzeitdaten zu nutzen, um seine Leistungsdaten zu verbessern. Die von den Pumpen extrahierten ThingWorx-Daten werden in digitale Dashboards eingespeist, die auf die einzelnen Mitarbeiter zugeschnitten sind und den Zugang zu Echtzeitbedingungen ermöglichen. Dies wiederum hilft den Mitarbeitern, fundiertere Entscheidungen in Echtzeit zu treffen.
Texmark prüft derzeit außerdem den Einsatz von Handheld-Smartphones und Tablets, mit denen die Mitarbeiter Live-Daten zu allen angeschlossenen Anlagen einsehen können.
Zustandsüberwachung und vorbeugende Wartung
Mithilfe von ThingWorx wurden eine Kesselspeisewasserpumpe und die Vakuumpumpe eines Destillationsturms angebunden, was den Zugriff auf Echtzeitdaten zur Leistung der Anlagen ermöglicht. Mit einem Handheld-Gerät können die Mitarbeiter den Zustand einer bestimmten Anlage überprüfen und feststellen, dass die Anlage in einer Woche, einem Tag oder einer Stunde ausfallen wird – und dann die Wartung entsprechend planen. Wenn ein Problem mit einer Pumpe früher auftritt, wird ein Bediener über eine Echtzeitwarnung auf dem Dashboard benachrichtigt und kann dann einen Arbeitsauftrag erteilen.
Der Wartungsmitarbeiter kann auf seinem Tablet auf die mit Vuforia Studio erstellte AR-Umgebung zugreifen und den Anweisungen folgen, um die Pumpe auf einem 3D-Modell der Anlage zu lokalisieren. Sobald die Pumpe lokalisiert ist, kann er die Leistungsattribute in Echtzeit sehen, die digital über die physische Arbeitsumgebung gelegt werden. Anhand der Daten und nach einer physischen Inspektion kann festgestellt werden, ob eine Anpassung erforderlich ist. Wenn dies der Fall ist, kann das Problem anhand von Schritt-für-Schritt-Anleitungen behoben werden, die ebenfalls in der AR-Wartungsumgebung verfügbar sind.
Da sich diese Funktionen in Echtzeit-Demos in der Anlage bewährt haben, ist Texmark bestrebt, sie in den regulären Betrieb zu integrieren.
Texmark erwartet eine schnellere Wertschöpfung und übertrifft die Erwartungen an die Compliance
Basierend auf dem Anwendungsfall „Vernetzer Mitarbeiter“ erwartet Texmark eine Zeitersparnis von bis zu 90 % bei der Einreichung der erforderlichen Compliance-Bestätigungen. Ebenso rechnet Texmark mit einer Zeitersparnis von bis zu 75 % bei der Identifizierung von Anlagenfehlfunktionen. Schließlich erwartet Texmark auf der Grundlage des Anwendungsfalls „Zustandsüberwachung und vorausschauende Wartung“ eine 50-prozentige Reduzierung der geplanten Wartungskosten und ein Potenzial von einer Einsparung von 1.000 Stunden pro Jahr für die Durchführung von Begehungen und Schwingungsanalysen. Es sind somit viele Verbesserungen in Vorbereitung.
Texmark, CBT und der Systempartner Antea Web arbeiten weiter an der Erforschung und Umsetzung zusätzlicher Anwendungsfälle, um betriebliche Verbesserungen zu ermöglichen. Ein wichtiger Punkt wurde bereits erreicht: die erfolgreiche Reduzierung des zuvor verdoppelten Versicherungsselbstbehalts auf den ursprünglichen Betrag. Um dies zu erreichen, verfolgt Texmark einen „Digital Twin“-Ansatz. Die Daten werden zur Inspektion der mechanischen Integrität der Anlagen hochgeladen, was eine schnellere Entscheidungsfindung ermöglicht, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften unterstützt und die Planung von Wartungs- und Erweiterungsmaßnahmen effizienter macht.
Die digitale Transformation von Texmark war ein langer Weg, und das Unternehmen hat auf diesem Weg wichtige Lektionen gelernt. Salinas betont, wie wichtig es ist, dass alle Ebenen des Unternehmens mitziehen – nicht nur das Management. „Sie müssen jeden Teil Ihres Teams in jeden Schritt des Prozesses einbeziehen, einschließlich des Außendienstes und der Mitarbeiter im Innendienst“, sagt sie. „Und Sie müssen ihnen zuhören, denn sie sind diejenigen, die jeden Tag vor Ort im Einsatz sind. Die Mitarbeiter werden Ihnen sagen, wo Sie die Technologie einsetzen können, um bestimmte Probleme zu lösen, die das Unternehmen sonst viel Geld kosten würden. Hören Sie zu, informieren Sie sich, was möglich ist, lassen Sie die Mitarbeiter wissen, welche Werkzeuge zur Verfügung stehen“, fährt sie fort. „Wenn Sie den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern, agieren diese effizienter, sicherer und kostengünstiger.“
„Genauso wichtig ist eine Vision“, erklärt Charlie Stack, Chief Technologist, Operational Technology bei CBT. „Es ist nichts falsch daran, weiter zu denken. Wenn Sie über den Horizont hinausdenken, dann verlieren Sie nie das Interesse am Fortschritt.“
Schließlich glaubt Texmark, dass es manchmal nur einer Person bedarf, um eine breite Akzeptanz für Veränderungen zu erreichen. „Wenn Menschen sich gegen Veränderungen sträuben, braucht es manchmal nur einen Verfechter, eine Führungskraft in einem Team, die die Technologie vorantreibt“, sagt Doug Smith, CEO von Texmark. „Irgendwann wird sich das herumsprechen, und die Leute werden sagen: 'Warum können wir das nicht auch haben?' Erst die gemeinsame Kraft der Menschen kann ein Unternehmen Schritt für Schritt voranbringen.“
Diese Philosophie ist die Basis für die Arbeit von Texmark. Das Unternehmen freut sich darauf, den Weg zu seiner Raffinerie der Zukunft fortzusetzen. Allen ist klar, dass ein starkes Partnernetzwerk jeden Schritt auf dem Weg dorthin unterstützen wird.