Francois Lamy ist Senior Vice President für Produktmanagement – KI und integrierte Produktentwicklung bei PTC. Er leitet die KI-Strategie, Governance und interne Umsetzung des Unternehmens und treibt die Integration von KI in das Produktportfolio von PTC voran, um den Kundennutzen und die betrieblichen Einblicke zu verbessern. Francois leitet außerdem die strategische Initiative „Integrated Product Engineering“ – eine Initiative, die ALM und PLM miteinander verbindet, um einen einheitlichen, kollaborativen, modellbasierten Digital Thread über die gesamte Software- und Hardwareentwicklung hinweg zu schaffen. Seit seinem Eintritt bei PTC im Jahr 1998 hatte Francois Lamy verschiedene Positionen im Produkt- und Personalmanagement inne, darunter MCAD, ALM, PLM, SLM, UX und SaaS-Plattformentwicklung. Er hat einen Bachelor of Science in Mathematik und einen Master of Science in Maschinenbau von der Arts & Métiers in Frankreich.
Da Produkte immer komplexer, vernetzter und softwaredefiniert werden, ist der Bedarf an Kontrolle und nahtloser Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Engineering-Disziplinen größer denn je.
Bei PTC definieren wir das Produkt-Engineering neu, indem wir Application Lifecycle Management (ALM) und Product Lifecycle Management (PLM) vereinen und so Integrated Product Engineering (IPE) ermöglichen.
Diese Strategie hilft Unternehmen, die Markteinführungszeit zu verkürzen, die Produktqualität zu verbessern und die funktionsübergreifende Zusammenarbeit zu optimieren. Durch die Ausrichtung der Teams auf gemeinsame Ziele und die Ermöglichung einer Echtzeit-Koordination können Unternehmen Nacharbeiten reduzieren, Compliance sicherstellen und Innovationen fördern – und so intelligentere, sicherere und nachhaltigere Produkte entwickeln und schneller auf den Markt bringen.
Von Silos zu Synergien
Herkömmliche Engineering-Prozesse sind oft durch isolierte Software, Hardware und Zulieferer-Teams gekennzeichnet – nicht aufgrund ihrer Konzeption, sondern aufgrund bestehender Organisationsstrukturen, veralteter Tools und zunehmender Produktkomplexität. Im Laufe der Zeit haben Unternehmen spezialisierte Systeme und Workflows eingeführt, die auf bestimmte Bereiche zugeschnitten sind, wie beispielsweise mechanisches CAD für Hardware oder ALM-Tools für Software. Diese Systeme sind zwar für sich genommen effektiv, kommunizieren jedoch selten gut miteinander, was zu fragmentierten Daten, Doppelarbeit und uneinheitlichen Zielen führt.
Dieser isolierte Ansatz wird noch verschärft durch:
- Zunehmende Produktkomplexität: Da Produkte immer softwaregesteuerter und vernetzter werden, wird eine domänenübergreifende synchronisierte Entwicklung immer wichtiger – doch herkömmliche Methoden können hier nicht mithalten.
- Organisatorische Grenzen: Teams sind eher nach Funktionen als nach Ergebnissen strukturiert, was Hindernisse für die Zusammenarbeit und gemeinsame Verantwortung schafft.
- Unterschiedliche Toolchains: Jede Disziplin verwendet ihre eigenen Tools, die oft nicht miteinander kompatibel sind, was es schwierig macht, eine konsistente Sicht auf das Produkt zu behalten.
- Fehlende End-to-End-Transparenz: Ohne einen einheitlichen Digital Thread ist es schwierig, Anforderungen, Designs, Änderungen und Entscheidungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg nachzuverfolgen, was zu Verzögerungen und Qualitätsproblemen führt.
Die integrierte Produktentwicklung begegnet dieser Herausforderung, indem sie alle Bereiche und Phasen der Produktentwicklung durch gemeinsame Ziele, domänenübergreifende Zusammenarbeit und einen vernetzten Digital Thread miteinander verbindet. Die Strategie von PTC begegnet diesen Herausforderungen durch die Integration von ALM und PLM, um:
- Orchestrieren: Das richtige Produkt entwickeln
- Ausrichtung der technischen Disziplinen auf gemeinsame Ziele und Meilensteine
- Einsatz von MBSE und PLE zur Verwaltung von Komplexität, Arbeitsverteilung und Produktvariabilität
- Implementierung eines strukturierten Engineering-Prozesses, der von den Anforderungen der Stakeholder über das Design bis hin zu den gelieferten Lösungen reicht
- Koordination von Anforderungen, Architektur und Validierung über alle Bereiche hinweg
- Zusammenarbeiten: Das richtige Produkt entwickeln
- Beseitigen Sie Silos zwischen Software-, Hardware- und Zulieferer-Teams.
- Ermöglichen Sie die Zusammenarbeit und Koordination von Aufgaben und Änderungen in Echtzeit über ALM und PLM hinweg.
- Implementieren Sie den gesamten Produktentwicklungszyklus mit koordinierten Meilensteinen, agilen Workflows und funktionsübergreifender Teamarbeit.
- Fördern Sie Transparenz und gemeinsame Verantwortung während des gesamten Produktentwicklungszyklus.
- Produktdatenbasis: Treffen Sie die richtigen Entscheidungen
- Verbinden Sie Daten über den gesamten Engineering-Lebenszyklus hinweg und zwischen Engineering-Tools, um einen einheitlichen und verwalteten Digital Thread zu bilden.
- Ermöglichen Sie Rückverfolgbarkeit, Compliance und Wirkungsanalysen.
- Verwalten Sie den gültigen Produktstatus über verschiedene Engineering-Bereiche hinweg.
- Nutzen Sie KI für intelligentere Entscheidungen und vorausschauende Erkenntnisse.
- Stellen Sie die Datenintegrität und Wiederverwendbarkeit über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg sicher.
Digitale Rückverfolgbarkeit von Produkten: der zentrale Wegbereiter
Im Mittelpunkt dieser Transformation steht die digitale Produktrückverfolgbarkeit (DPT) – eine grundlegende Funktion, die Daten über die gesamte Produktdatenbasis hinweg miteinander verbindet. DPT stellt sicher, dass alle Anforderungen, Tests, Konstruktionen und Komponenten über verschiedene Disziplinen und Tools hinweg rückverfolgbar sind.
DPT ist die Grundlage des Digital Thread und ermöglicht ein geschlossenes Feedback-System und kontinuierliche Verbesserungen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Die DPT-Lösung von PTC basiert auf offenen Standards wie OSLC und verfügt über Erweiterungen, die sowohl PTC- als auch Drittanbieter-Tools unterstützen. Unabhängig davon, ob sie vor Ort oder in der Cloud bereitgestellt wird, bietet sie eine konsistente, skalierbare Grundlage für die integrierte Produktentwicklung.
Strategische Fähigkeiten
Der integrierte Lösungsstack von PTC umfasst:
- ALM (Codebeamer) verwaltet Lebenszyklen, Anforderungen, Risiken und Tests für softwareintensive Produkte.
- Codebeamer wurde um PLE (Pure Variants) erweitert, das Produktlinienentwicklung durch die Verwaltung von Variabilität im gesamten ALM ermöglicht.
- PLM (Windchill) verwaltet den Produktlebenszyklus, einschließlich Produktdaten, Produktlinien, Änderungen und Konfigurationen über den gesamten physischen Produktlebenszyklus hinweg.
- CAD (Creo) fördert modellbasiertes Produktdesign, Echtzeitsimulation, generatives Design und optimierte Datenflüsse in die Fertigung.
- MBSE (PTC Modeler) ermöglicht modellbasiertes Design auf Systemebene (unter Verwendung von SysML), MBPLE und Simulation/Co-Simulation.
Diese Tools sind eng integriert, um Rückverfolgbarkeit, Wiederverwendung und Automatisierung über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu unterstützen, wobei sowohl PTC-Technologien als auch offene Standards wie OSLC zum Einsatz kommen.
Auswirkungen in der Praxis
Kunden, die diesen integrierten Ansatz verfolgen, profitieren von messbaren Vorteilen:
- Markteinführungszeit: Schnellere Lieferung durch abgestimmte Arbeitsabläufe und Meilensteine sowie frühzeitige Validierung
- Produktqualität: Weniger Fehler durch frühzeitige, integrierte Tests und Risikomanagement
- Technische Effizienz: Weniger Doppelarbeit durch Koordination, vernetzte Tools und gemeinsame Datennutzung
- Innovation und Wiederverwendung: Höhere Wiederverwendbarkeit durch modulares Design und PLE
- Compliance und Governance: Einfachere Audits durch lückenlose Rückverfolgbarkeit
- Geschäftliche Agilität: Schnellere Reaktion auf Veränderungen durch Zusammenarbeit in Echtzeit
Die Zukunft des Engineerings ist integriert
Mit integrierter Produktentwicklung und der Konvergenz von ALM und PLM als Kernstück des intelligenten Produktlebenszyklus von PTC handelt es sich hierbei nicht nur um einen technologischen Wandel, sondern um eine strategische Notwendigkeit. Durch die Vereinheitlichung von Entwicklungsdisziplinen durch die Vernetzung von Teams, Tools und Bereichen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg – unterstützt durch Produktdaten und digitale Rückverfolgbarkeit, angetrieben durch KI – ermöglichen wir Unternehmen, intelligentere, sicherere und nachhaltigere Produkte schneller als je zuvor zu entwickeln.