Dieser Beitrag wurde von unserem Gast-Autor Andreas Kratz, Head of Business Development and Sales DACH bei Transition Technologies PSC GmbH verfasst.
Mit Informationen aus den unterschiedlichen Systemen in einem Unternehmen ist es wie mit Spuren in einem Kriminalfall. Jede einzelne Spur enthält Informationen. Manche Spuren gehen aufgrund fehlender Dokumentation verloren. Andere Spuren ergeben vielleicht erst im Zusammenhang mit weiteren Spuren den entscheidenden Hinweis zur Lösung des Falls. Deshalb ist es wichtig, alle Informationen aus allen Spuren zusammenzufügen, auszuwerten und sichtbar zu machen. Nur so können die richtigen Erkenntnisse gezogen und Entscheidungen getroffen werden.
In vielen Unternehmen gibt es wertvolle Spuren. Oft bleiben diese unerkannt oder sind nur einzeln in unterschiedlichen Bereichen bekannt. Begibt sich ein Unternehmen auf Spurensuche, so stellt sich die Frage, welches das geeignete Tool in Verbindung mit der passenden Methodik ist.
Schaeffler, ein weltweit führender Automobil- und Industriezulieferer möchte diese einzelnen „Spuren“ zu einem großen Ganzen zusammensetzen. Ziel des Unternehmens ist es, eine integrierte, agile und durchgehende IT-Landschaft für Entwickler zu etablieren und dadurch gleichzeitig die Nachweispflicht in Bezug auf die Prüf- und Messverfahren in der Automobilindustrie entlang des gesamten Produktlebenszyklus umzusetzen.
Vorhandene Spuren, verteilt in einer heterogen Systemlandschaft, sollten zusammengeführt werden, lesbar werden und systemübergreifend transparent zur Verfügung stehen.
Auf der Basis von ThingWorx wurde eine Connected PLM-Lösung aufgesetzt. Informationen aus allen Arbeitsspeichern und Silos wurden so zusammengeführt und die Grundlage für den Digital Thread geschaffen.
Die Integration der Systeme erfolgte entsprechend der OSLC-Methodik. Damit können die Anwendungen Daten miteinander verlinken und gemeinsam nutzen sowie Erstellungs-, Anforderungs-, Aktualisierungs- und Löschoperationen ausführen, ohne diese jedoch zu kopieren. Die Dokumentation jeder Spur, also Information, ist damit gewährleistet. Herausforderung dabei waren die unterschiedlichen OSLC-Fähigkeiten der Systeme.
Das Ziel der Zusammenführung aller Spuren war es, einen Digital Thread zu etablieren. Mit diesem wird der Informationsfluss sowohl aus den Arbeitsspeichern und Silos als auch zu den Zulieferern und OEMs sowie die Integrität in der Zusammenarbeit über alle Bereiche gewährleistet.
Die mit der produkttechnischen Vernetzung erlangten neuen Fähigkeiten wurden in Prozesse und Workflows der IT-Landschaft von Schaeffler eingebunden.
Schaeffler ist damit in der Lage, schneller und effektiver Informationen zu teilen.
Doch damit ist die „Spurensuche“ bei Schaeffler noch nicht beendet. Weitere zur organisatorischen Vernetzung sowie zur Vernetzung innerhalb der Lieferketten werden folgen. Es bleibt also spannend, weitere Informationen zusammenzuführen.