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Eindrücke vom Maschinenbau-Gipfel 2022

13. Dezember 2022

Dr. Florian Harzenetter ist Senior Director und Global Advisor für Industrie-, Elektronik- und High-Tech-Kunden bei PTC. In dieser Funktion erfasst Florian Harzenetter die spezifischen Bedürfnisse von EHT-Kunden und hilft dabei, ihre Roadmaps und Strategien so auszurichten, dass eine erfolgreiche Einführung von PTC-Technologien gewährleistet ist. Aus dieser Perspektive hilft er auch dabei, die Angebote von PTC auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen.

Heute fungiert Florian als globaler Experte, der die Stimme des Kunden in den PLM-Produktsegmenten vertritt und Thought Leadership für Electronics & High Tech- sowie Industriekunden entwickelt.

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Vor welchen Herausforderungen der Maschinen- und Anlagenbau steht… und wie er diese bewältigen kann.

Digitalisierung contra Krise

Die neue Weltunordnung wird auch bei Maschinen- und Anlagenbauern Spuren hinterlassen. Die Branche stellt sich auf harte Zeiten ein. Doch: Wer jetzt konsequent die Digitalisierung seines Unternehmens vorantreibt, wird Risiken besser beherrschen können – und zugleich nachhaltiger agieren. Das ist die Meinung vieler Besucher und Aussteller auf dem Maschinenbau-Gipfel.

Noch ist die Stimmung im Maschinen- und Anlagenbau besser als die Lage. Die Auftragsbücher sind gefüllt. Doch eine Rezession scheint unvermeidbar und die politischen Verwerfungen, Stichwort: Ukraine-Krieg sowie Spannungen im asiatischen Raum, werden auch die erfolgsverwöhnte Branche nicht verschonen. Explodierende Energiekosten, löchrige Lieferketten und fragliche Investitionsgrundlagen erfordern neue Strategien. Hinzu kommen existenzielle Bedrohungen wie der Klimawandel, was neue, nachhaltige Anlagen und Herstellungsprozesse dringlich macht.

Die Herausforderungen sind erkannt. Nicht in allen Punkten können Unternehmen aktiv gegensteuern, doch in vielen. Etwa bei der diversifizierten, energieeffizienten, nachhaltigen Produktion. Und hierbei wird die Digitalisierung ein wesentlicher Schlüssel zur Lösung aktueller Probleme sein.

Warum Nachhaltigkeit und Krisenresistenz zusammenhängen

Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Energie zu sparen und politischen Regularien zu genügen. Nachhaltigkeit ist ein klarer Wettbewerbsvorteil und steigert die Attraktivität des Arbeitgebers, was angesichts des demografischen Wandels immer wichtiger wird. Eine Botschaft, die der Maschinen- und Anlagenbau längst verinnerlicht hat.

Nun kommt es darauf an, dieser Erkenntnis Taten folgen zu lassen. Ein Werkzeugkasten mit entsprechenden digitalen Tools steht bereit. Nur ein Beispiel: Mit Track- und Trace-Tools lassen sich regulatorische Anforderungen weitgehend automatisiert erfüllen, so dass sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette für jedes einzelne Teil unter anderem Herkunft, verwendete Rohstoff– und Energiemengen transparent machen lassen. Womit sich bei Bedarf auch der ökologische Fußabdruck gezielt verbessern lässt.

Prozesse werden stabiler und flexibler, wenn man fortwährend die Lieferkette en détail im Blick behält. Angesichts volatiler Marktbedingungen, siehe Chipkrise, ein wesentlicher Faktor für die Branche. Prozessfähigkeit und Komplexitätsmanagement sind gefragt. Alles Themen, die über die Digitalisierung angegangen werden, um in den Lieferketten gut auf Risiken reagieren zu können.

Lieferketten digitalisieren, um nicht zu verlieren

Ohne umfassende IT-Informationsinfrastruktur ist das nicht mehr zu bewältigen. Angefangen beim Nachweis der Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette bis hin zu Szenarien künftiger Risiken, die im Prozess abgebildet werden müssen. Beispielsweise, was passiert, sollte es zu einem militärischen Konflikt zwischen China und Taiwan kommen.

Wer die Komplexität seiner Lieferketten transparent macht, wird früh Risiken erkennen, kann gegensteuern sowie Materialkosten und damit meist auch den Ressourcenverbrauch minimieren. Ohne offene Schnittstellen und eine harmonisierte Datenbasis, die mit leistungsstarken Data Analytics-Tools ausgewertet wird, ist das nicht machbar. Die Frage, die sich Maschinen- und Anlagenbauer stellen müssen, ist also: Wie weit bin ich mit der Digitalisierung gediehen? Denn letztlich kann man alle wesentlichen Informationen nur bereitstellen, wenn man wirklich durchgängige digitale Ketten hat.

Der Werkzeugkasten, um krisenfest zu werden, ist gut gefüllt

Ein Potenzial, das die Branche für sich entdeckt hat. PTC unterstützt sie unter anderem mit digitalen Tools und Dienstleistungen wie der IoT-Plattform ThingWorx und vor allem der Product Lifecycle Management-Software (PLM) Windchill. Durch dessen offene Architektur lässt sich die Lösung einfach in bestehende Unternehmenssysteme integrieren. Auch im Bereich IoT. Damit entsteht eine solide Grundlage für einen produktorientierten digitalen Faden durch alle Unternehmensprozesse („Digital Thread“). Die PLM-Anwendung bietet umfassende Out-of-the-box-Funktionen sowie stark konfigurierbare rollen- und aufgabenbasierte Apps. Somit wird sie auch für eher Fachfremde und Externe anwendbar, die so sämtliche Produktdaten verfolgen können. Damit wird die nötige Transparenz hergestellt, um beispielsweise einen eingekauften CO2-Footprint zu verhindern.

Unser Fazit vom Maschinenbau-Gipfel

Risiken und Unsicherheiten dominieren auch das Geschäft der Maschinen- und Anlagenbauer. Doch ein Gutteil davon lässt sich durch eine konsistente Digitalisierung handhabbar machen. Bei dem Mega-Thema Nachhaltigkeit lassen sich durch transparente Lieferketten deutliche Optimierungen erzielen. Ein Potenzial, das die Branche erkennt. Nicht zuletzt schaffen Maschinen- und Anlagenbauer, die mit modernen digitalen Tools nachhaltig am Markt auftreten, einen Purpose, den High Potenzials von ihrem Job zunehmend fordern. So steigern digitale Tools indirekt die Attraktivität als Arbeitgeber.

Florian Harzenetter

Dr. Florian Harzenetter ist Senior Director und Global Advisor für Industrie-, Elektronik- und High-Tech-Kunden bei PTC. In dieser Funktion erfasst Florian Harzenetter die spezifischen Bedürfnisse von EHT-Kunden und hilft dabei, ihre Roadmaps und Strategien so auszurichten, dass eine erfolgreiche Einführung von PTC-Technologien gewährleistet ist. Aus dieser Perspektive hilft er auch dabei, die Angebote von PTC auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen.

Heute fungiert Florian als globaler Experte, der die Stimme des Kunden in den PLM-Produktsegmenten vertritt und Thought Leadership für Electronics & High Tech- sowie Industriekunden entwickelt.

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