Hanna Taller ist Autorin von Inhalten für das ALM-Marketingteam von PTC. Sie ist verantwortlich für die Steigerung der Markenbekanntheit und die Förderung von Thought Leadership für Codebeamer. Hanna Taller erstellt mit Leidenschaft aufschlussreiche Inhalte rund um ALM, Life Sciences, Automobiltechnologie und Avionik.
Modellbasierte Systemtechnik (MBSE) ist zum Rückgrat der modernen Technik geworden und ermöglicht es Teams, komplexe Systeme effizienter und präziser zu entwerfen, zu analysieren und zu verwalten. Das Herzstück von MBSE ist die Systems Modeling Language (SysML), ein Standard, der entwickelt wurde, um einen strukturierten und visuellen Ansatz für das Systemdesign zu bieten. Mit der Veröffentlichung von SysML 2.0 durchläuft die Sprache eine bedeutende Weiterentwicklung, die wichtige Einschränkungen von SysML 1.0 beseitigt und leistungsstarke neue Funktionen einführt.
Versionen von SysML
Seit seiner Einführung wurde SysML kontinuierlich weiterentwickelt, um Verbesserungen zu integrieren und den wachsenden Anforderungen des Systems Engineering gerecht zu werden.
SysML 1.0
Die erste offizielle Version, SysML 1.0, wurde 2006 als eine auf UML (Unified Modeling Language) 2 basierende Modellierungssprache veröffentlicht, die speziell für die Systemarchitektur und das Engineering entwickelt wurde. Im Laufe der Jahre wurde die Sprache durch inkrementelle Updates (SysML 1.1 bis 1.6) weiterentwickelt, wobei Notation, Semantik und Benutzerfreundlichkeit verbessert wurden. Diese Updates konzentrierten sich auf die Verbesserung parametrischer Diagramme, die Klarstellung von Modellelementen und die Angleichung von SysML an Best Practices im modellbasierten System Engineering (MBSE). SysML 1.6 wurde 2019 veröffentlicht und verbesserte die Konsistenz und Ausdruckskraft von Systemmodellen.
SysML 2.0
SysML 2.0 ist der Nachfolger von SysML 1.0 und behebt dessen Einschränkungen, um die Einführung und Effektivität von MBSE zu verbessern. SysML 2.0 verfügt über ein neues Metamodell mit grafischer und textueller Syntax sowie eine standardisierte API für den Zugriff auf das Modell. Es ist präziser, ausdrucksstärker, interoperabler und erweiterbarer als SysML 1.0. Die konsistente Definition und das einheitliche Verwendungsmuster von SysML 2.0 ermöglichen Wiederverwendung, Benutzerfreundlichkeit und Automatisierung. Im Gegensatz zu SysML 1.0 basiert SysML 2.0 nicht auf UML und wurde von Grund auf speziell für das System-Engineering entwickelt. Sie ist präziser, integrierter und kann komplexere Systeme unterstützen als SysML 1.0. Außerdem verfügt sie über eine standardisierte API auf Basis von REST und OSLC (Open Services for Lifecycle Collaboration), die Engineering-Prozesse über Domänen und Tools hinweg verbinden kann und so ineffiziente Silos beseitigt.
Wichtige Verbesserungen in SysML 2.0
SysML 2.0 bietet gegenüber seinem Vorgänger erhebliche Verbesserungen und löst viele der Probleme, mit denen Systemingenieure bei der Verwendung von SysML 1.0 konfrontiert waren. Zu den wichtigsten Verbesserungen zählen:
Verbesserte Darstellungsfähigkeit mit einer textuellen Modellierungssprache
Eine der grundlegendsten Neuerungen in SysML 2.0 ist die Einführung einer textuellen Modellierungssprache neben der traditionellen grafischen Modellierung. Während SysML 1.0 stark auf Diagrammen basierte, ermöglicht das neue Textformat:
- Präzisere und eindeutige Modelldefinitionen
- Einfachere Versionskontrolle und Zusammenarbeit
- Automatisierungs- und Skriptfunktionen für die Modellgenerierung, Simulation und Validierung
- Breiterer Anwendungsbereich mit Unterstützung für die Modellierung von Produktvariabilität, Analyse- und Verifizierungsaktivitäten
Diese Umstellung passt SysML an moderne Software-Engineering-Produkte an und erleichtert die Integration in bestehende Tools und Arbeitsabläufe.
Verbesserte Interoperabilität und API-Unterstützung
SysML 2.0 führt eine standardisierte API ein, die eine nahtlose Integration mit anderen MBSE-Tools, Simulationssoftware und sogar KI-gesteuerten Analyseplattformen ermöglicht. Dies ermöglicht:
- Automatisierter Modellaustausch oder -transformation zwischen SysML und anderen Engineering-Tools
- Bessere Unterstützung für digitales Engineering und Digital Twins
- Robustere Integration mit PLM-Systemen
Verbesserte Benutzerfreundlichkeit und Standardisierung
SysML 2.0 konzentriert sich auf Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit, sodass sowohl erfahrene Ingenieure als auch Einsteiger die Sprache leichter erlernen und anwenden können. Zu den neuen Funktionen gehören:
- Eine intuitivere Modellierungssyntax, die sich an bewährten Verfahren aus dem Ingenieurwesen orientiert
- Durchgängig verwendete Standardkonstrukte und -muster
- Bessere Dokumentation und Tool-Unterstützung, wodurch sich die Einarbeitungszeit verkürzt
- Standardisierte Best Practices, die die Anwendung von SysML in verschiedenen Branchen vereinfachen
Fazit
SysML 2.0 stellt einen großen Fortschritt für das System Engineering dar, da es viele der Einschränkungen von SysML 1.0 beseitigt und leistungsstarke neue Funktionen einführt. Unternehmen, die diese Sprache der nächsten Generation einsetzen, profitieren von höherer Effizienz, besserer Zusammenarbeit und leistungsfähigeren Modellierungsfunktionen und sichern sich so ihren Vorsprung in der sich schnell entwickelnden Engineering-Landschaft. Sind Sie bereit für den Umstieg auf SysML 2.0? Jetzt ist es an der Zeit, das Potenzial zu erfahren und Ihren System Engineering-Prozess zukunftssicher zu machen!
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