Wie Zulieferer in der Luftfahrtindustrie Höhenflüge erleben und branchentypische Herausforderungen überwinden

Verfasst von: Ailbhe Coughlan
  • 5/11/2016
Cityscape

Zulieferer, die innovativ bleiben und die Anforderungen der Luftfahrtindustrie erfüllen möchten, müssen die Innovation und die Flexibilität stärken. Internationale Fluglinien erweitern ihre Flotten und fordern neue Technologien. Für die Airlines sind neue Technologien ein Muss, um den Betrieb zu optimieren, Kosten zu senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern (Strategy&).

Welche Folgen hat das für die Zulieferer? Laut Oliver Wyman, einem international führenden Management-Consulting-Unternehmen, stehen europäische Zulieferer in der Luftfahrtindustrie derzeit vor drei großen Herausforderungen:


  • Sie müssen komplexere Teile und Systeme mit höheren Technologieanteilen und kürzeren Vorlaufzeiten zu konkurrenzfähigen Preisen konzipieren und entwickeln.
  • Sie müssen die Lieferkette in Schwellenmärkte ausdehnen.
  • Sie müssen ihre Fertigungsfähigkeiten modernisieren und mehr finanzielle und operative Risiken von OEMs mittragen.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, haben diese Herausforderungen Konsequenzen für die nachgelagerten Bereiche. Alle Unternehmen in der Lieferkette müssen daher stabiler und agiler werden. Eine Fokussierung auf Entwicklungsprozesse und -verfahren ist unverzichtbar, um die negativen Konsequenzen nicht noch zu verschärfen. Es ist ganz natürlich: Je mehr Technologie im Spiel ist, umso komplexer werden die Produkte und umso höher sind die Anforderungen an


  • Produktivität
  • Qualität
  • Zusammenarbeit
  • Time-to-Market
  • Wiederverwendung von Konstruktionen

Die Ansprüche sind hoch, und zusätzlich verlangen Kunden nach mehr Auswahl bei den Produkten. Im Fall von Fluggesellschaften steigt mit der zunehmenden Vielfalt von Flugzeugmodellen selbstverständlich die Menge an Software exponentiell. Wie können Flugzeughersteller all diese Elemente auf eine Weise unter einen Hut bringen, die für alle rentabel ist?

Im Wesentlichen müssen Maschinenbau, Elektrotechnik und Software nahtlos ineinandergreifen, um die schnellsten, kostengünstigsten und besten Produkte am Markt herstellen zu können. Aus diesem Grund gehen immer mehr führende Fertigungsunternehmen zu modellbasierten Systementwicklungsmethoden über, die aufgrund einer gemeinsamen, visuellen Sprache und eines strukturierten Entwicklungsansatzes für alle Beteiligten einheitlich sind.


Die Flugzeugindustrie hat schon seit langem mit schwindenden Margen zu kämpfen. Nun erhöht sie den Einsatz und setzt auf eine Verbesserung der Rentabilität. Flugzeughersteller führen daher neue Technologien und Konzepte zur Steigerung der Produktivität und Qualität sowie zur Verbesserung der Wettbewerbsposition ein. Nur durch die Implementierung entsprechender Verfahren sind Zulieferer in der Lage, den Anforderungen und Ansprüchen der wachsenden Airline-Branche gerecht zu werden.


Ein Fallbeispiel zur modellbasierten Systementwicklung

Rolls-Royce ist einer der weltweit größten Hersteller von Flugzeugtriebwerken für große Passagierflugzeuge und Firmenjets. Das Unternehmen ist der zweitgrößte Anbieter von Triebwerken für die Rüstungsindustrie und produziert seine Triebwerke und Steuerungssysteme selbst.

15 % der Entwicklungsmitarbeiter sind Systemingenieure, die modellbasierte Systementwicklung einsetzen und von deren Vorteilen profitieren. Dieser Ansatz ist maßgeblich daran beteiligt, dass Probleme früh in der Entwicklungsphase erkannt werden können. Dadurch konnte die Anzahl der Anforderungen um 20 bis 40 % reduziert und die Wiederverwendung um 20 bis 40 % erhöht werden. Für das Unternehmen ergeben sich daraus erhebliche Einsparungen sowie Produktivität und Qualität auf höchstem Niveau.

In einem Collaboration-Webcast erklärt Fran Thom (Leiter des Software Centre of Excellence), wie Rolls-Royce mithilfe von modellbasierter Systementwicklung eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erreicht hat. Das Herzstück ist das „Modell des Gesamtsystems“. Damit kann Rolls-Royce die Produkte liefern, die Kunden und das Unternehmen benötigen.


In diesem Video erfahren Sie, wie Rolls-Royce die Prinzipien der modellbasierten Systementwicklung anwendet >>

Tags:
  • Windchill
  • Luft-/Raumfahrt und Verteidigung
  • PLM
  • Vernetzte Geräte

Der Autor

Ailbhe Coughlan

Ailbhe Coughlan is working for the past 14 years with PTC in various marketing rolls spanning from MCAD, PLM to Retail, Footwear & Apparel. As Head of UK Marketing, her main focus was on Product Lifecycle Management marketing, as well as, the support for the Direct and Channel Sales/Marketing organization. Since October 2012, Ailbhe has been working in a corporate marketing role, today concentrating on Application Lifecycle Management. Her main focus is on projects that support key drivers for engineering executives. Topics range from Model-Based Systems Engineering to Requirements & Validation. Presently, Ailbhe is working closely on Agile principals for product development.