Vier Arten, wie Ihr ERP-System sich auf den Gewinn auswirkt

  • 11/9/2017
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Hersteller und OEMs betrachten die Serviceorganisation oft als Kostenstelle – einen Bereich, in dem Teile bestellt, gelagert oder wiederaufbereitet bzw. Techniker verwaltet, disponiert und effizient eingesetzt werden müssen. Ein aktueller Trend hin zu hochpreisigen Servicegarantieverträgen in der Fertigung demonstriert, dass das Interesse am Service neu erwacht. Der Service ist dann kein lästiger Kostenfaktor mehr, sondern generiert selbst Umsätze und Erträge.

Für das Ersatzteilmanagement – bei Herstellern und OEMs ein wesentlicher Bereich – setzen Serviceleiter auf verschiedene Lösungen, von Tabellen mit zahlreichen Spalten bis hin zu fortschrittlichen Softwarelösungen speziell für die Ersatzteilplanung oder aber ERP-Software (Enterprise Resource Planning), die sie bereits für andere Geschäftsbereiche nutzen. Doch die Verwendung eines ERP-Systems für die Ersatzteilplanung und -verwaltung ist, als würde man einen Graben mit einem Teelöffel ausheben wollen – irgendwann sieht man zwar Ergebnisse, aber ein Teelöffel ist für die Aufgabe einfach nicht geeignet.

Ein ERP-System verursacht aufgrund der folgenden Eigenschaften Kosten:

  • ERP-System führt keine Optimierung durch.

    Ein ERP-System wurde für die Verwaltung und Planung von geschäftlicher Aspekte konzipiert, nicht für die Durchführung von betrieblichen Optimierungen. Was bedeutet das? Beim Ersatzteilmanagement sind immer gewisse Tradeoffs erforderlich, um Ersatzteile sinnvoll innerhalb der Organisation zu verteilen. Ein ERP-System ist darauf ausgelegt, Teile nach Kosten, Standort oder anderen Parametern zu klassifizieren. Alle Teile innerhalb einer Klasse werden gleich behandelt. Die Besonderheiten der einzelnen Teile finden keine Berücksichtigung. Für Serviceorganisationen mit mehreren Ersatzteillagerorten und Servicelevel-Erwartungen ist ein ERP-System daher nicht ausreichend, da alle Teile an allen Lagerorten gleich behandelt werden. Sind die Servicelevel nicht ausgewogen, besteht ein hohes Risiko, dass zu viele Teile beschafft werden oder eine für die Aufrechterhaltung des Betriebs benötigte Komponente nicht vorrätig ist.

  • Lagerbestände und Erfüllungsraten sind nur der Anfang

    Allein, dass ein Teil verfügbar ist, garantiert noch nicht die Betriebsbereitschaft der Maschine. Serviceorganisationen können trotz akzeptabler Verfügbarkeit auf den Regalen u. U. ihre Servicelevel-Vereinbarungen nicht erfüllen. Wie kann dies geschehen? Sie haben die falschen Teile vorrätig, oder aber die richtigen Teile an den falschen Orten. ERP-Systeme haben keinen Mechanismus, um Lagerbestände und die Erfüllung von Servicelevels in Beziehung zu setzen. Sie können lediglich die Teileverfügbarkeit pro Teileanforderung messen. Um Zusammenhänge zwischen Erfüllungsrate und der Einhaltung von Servicelevel-Vereinbarungen aufzudecken, benötigen Sie eine Softwarelösung mit integrierter statistischer Modellierung. Darüber hinaus gehören Erfüllungsraten zu den am leichtesten zu berechnenden Servicemessgrößen. Die Korrelation von Erfüllungsraten zu Anlagenbetriebszeit sowie zu den Kosten im Zusammenhang mit Ausfallzeiten ist erheblich komplexer. Ein System, das dazu nicht in der Lage ist, kostet Sie bares Geld bzw. verhindert, dass Sie Ihr Gewinnpotenzial ausschöpfen.

  • ERP-Systeme wurden nicht für den Service konzipiert

    Ihre Serviceorganisation ist u. U. landes- oder sogar weltweit verteilt und ist für Schrauben und Muttern ebenso verantwortlich wie für Multimillionen-Dollar-Komponenten wie Triebwerke und Turbinen. Die einzelnen Komponenten und Komponentenlagerorte existieren nicht in einem Vakuum, sondern im Kontext Ihrer Kunden, spezifischen Anwendungsfälle und unzähliger Varianten, die beeinflussen, wie und wie häufig ein Teil verwendet wird. ERP-Systeme sind nicht auf ein Produktstruktursystem, unterschiedliche Teilelagerorte sowie den Servicebereich ausgelegt. Im Wesentlichen handelt es sich um ein reines Transaktionssystem, keine Kalibrierungsmethode. Wenn ein System nicht für den Service konzipiert wurde, müssen Serviceorganisationen viel mit in der Regel konservativen Schätzungen arbeiten, oder aber sie kaufen zu viel, was hohe Lagerkosten sowie Kosten für veraltete Teile nach sich zieht, ganz zu schweigen von den Kosten für Übervorräte in den Lagern.

  • ERP-Systeme erschließen keine neuen Erträge

    Mit einem speziell für den Service in der Fertigungsindustrie konzipiertes System für das Ersatzteilmanagement können Sie sowohl den Umsatz als auch die Erträge steigern. Wie? Die Margen für Ersatzteile und den Service sind im Allgemeinen höher als bei den Originalgeräten. Mit geschicktem Ersatzteilverkauf und optimaler Anlagenwartung lassen sich daher die Umsätze und Gewinne steigern. Mit einem System, das Teile in Beziehung mit Servicelevel-Vereinbarungen prognostizieren, optimieren und anpassen kann, können Sie darüber hinaus eine optimale Preisgestaltung für Teile und Service erreichen. Durch die Möglichkeit, einen Vertrag zu modellieren, die bei einem ERP-System nicht gegeben ist, können Sie servicebasierte Verträge zu einem konkurrenzfähigen Preis anbieten. Ihre Software für das Ersatzteilmanagement kann so zu einem echten Alleinstellungsmerkmal werden. Früher interessierte sich nur die Serviceabteilung für den Service und Ersatzteile. Doch dank neuer Erträge und höherer Margen durch differenzierte Serviceoptionen rückt die Serviceorganisation ins Rampenlicht. Verwalten Sie Ihre Ersatzteile noch mit einem ERP-System? In unserem White Paper erfahren Sie, wie Sie Gewinne mit dem Ersatzteilgeschäft erzielen.

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