
Produkte werden immer komplexer, ebenso wie ihre Anforderungen. Anforderungen stammen aus mehreren Quellen: Industriestandards, Vorschriften, Kundenbedürfnissen und Unternehmensinitiativen. Indem Organisationen sicherstellen, dass Anforderungsänderungen automatisch während des Lebenszyklus kommuniziert werden, können sie Transparenz zwischen Stakeholdern erhöhen, Verfolgbarkeit zu den Ursachen von Problemen bereitstellen und für die Einhaltung von Vorschriften sorgen. Mit einem effizienten Anforderungsverwaltungsprozess können Stakeholder bessere Entscheidungen basierend auf den aktuellen Produktinformationen treffen.

Trotz dieser gut dokumentierten Vorteile höre ich oft viele Irrtümer über die Verwendung eines Anforderungsverwaltungssystems. Hier die fünf häufigsten falschen Aussagen, die ich regelmäßig über die Verwaltung von Anforderungen höre:
- Ich verwalte bereits Anforderungen in meinem PLM-System (Produktlebenszyklus-Management). Ich benötige keine dedizierte Lösung für die Anforderungsverwaltung.
Tatsächlich verwalten Sie in Ihrem PLM-System nicht Ihre Anforderungen, sondern lediglich ein Anforderungsdokument. Der Unterschied zwischen der Verwaltung von Anforderungen und der Verwaltung eines Anforderungsdokuments ist erheblich. Wenn Sie ein Anforderungsdokument in Ihrem PLM-System verwalten, müssen Benutzer das Dokument fortlaufend öffnen und prüfen, um sicherzustellen, dass keine Änderungen vorgenommen wurden. Dies ist kein Problem, wenn Ihr Anforderungsdokument nur einige Seiten umfasst und die Änderungen auffällig und erkennbar sind. Wenn Ihr Produkt jedoch komplex ist, hat Ihr Anforderungsdokument wahrscheinlich den Umfang eines Buchs. Bei geringfügigen Änderungen kann die Suche danach zudem der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen gleichen. Durch den Einsatz einer dedizierten und dennoch integrierten Lösung, die Anforderungen als individuelle, aber verbundene Einheiten verwaltet, werden Änderungen automatisch an die zugehörigen spezifischen Aufgaben oder Teile kommuniziert. Dies gibt Benutzern mehr Zeit, ihre Aufgaben abzuschließen, da sie weniger Zeit aufwenden müssen, um ein Anforderungsdokument durchzusehen.
- Ich habe kein Problem mit Überarbeitungen. Das ist für mich also kein Thema.
Nur weil Überarbeitungen aktuell kein Problem darstellen, bedeutet dies nicht, dass es in der Zukunft auch so bleibt, wenn Ihre Produktlinie sich weiterentwickelt und Ihr Unternehmen wächst und komplexere Produkte fertigt. Wenn Sie heute ein Anforderungsverwaltungssystem einsetzen, können Sie in Zukunft potentielle Probleme vermeiden und gleichzeitig weiterhin die Produkt-, Kunden- und Branchenanforderungen erfüllen.
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- Meine Produktanforderungen sind zu einfach für eine Anforderungsverwaltungslösung.
Noch einmal, Ihre Produkte sind evtl. aktuell einfach. Wenn Ihr Unternehmen jedoch wächst, werden Ihre Produkte und Produktlinien wahrscheinlich komplexer. Unsere Zusammenarbeit mit Unternehmen jeder Größe hat gezeigt, dass gute Produktanforderungen zunächst vielleicht einfach sind, während der Analyse allerdings zerlegt, verfeinert und komplettiert werden. Einige einfache Anforderungen führen zu einer vollständigen Hierarchie verschiedener Arten von Anforderungen (Funktion, Benutzerfreundlichkeit, Leistung, Sicherheit usw.) mit klar definierten Akzeptanzkriterien und den damit verbundenen Test- und Validierungsverfahren. Die Verwaltung von Anforderungen für mehrere Kunden und komplexere Produkte kann Unternehmen Kopfschmerzen bereiten und zu Problemen wie Nichteinhaltung, Nacharbeit und Produktrückrufen führen. Es ist besser jetzt vorzubeugen, bevor Sie mit Seiten von Anforderungen kämpfen müssen, ohne zu wissen, wo Änderungen durchgeführt wurden.
- Nur sicherheitskritische Produkte erfordern eine Anforderungsverwaltungslösung.
Es trifft zu, dass Unternehmen in der Automobilindustrie, in der Luft-/Raumfahrt und Verteidigung sowie in der Medizintechnik eine Anforderungsverwaltungslösung benötigen. Es können jedoch alle Unternehmen von einem System profitieren, das Änderungen an Anforderungen automatisch an die Aufgaben oder Teile weitergibt, welche von den Änderungen betroffen sind. Diese Automatisierung stellt sicher, dass Sie die Produkt- und Kundenanforderungen erfüllen. Das Ergebnis sind weniger Rückrufe und Nacharbeit sowie zufriedenere Kunden.
- Das Dokumentieren und Verwalten von Anforderungen nimmt zu viel Zeit in Anspruch, die besser für das Entwerfen und Entwickeln des Produkts genutzt werden könnte.
Dies ist ein typischer Irrtum, wenn Anforderungen manuell verwaltet wurden und die Verfolgung mit Excel-basierten Matrizen erfolgt. Mit einer Anforderungsverwaltungslösung werden Anforderungen im Anforderungsdokument automatisch an die verknüpften Aufgaben und Teile weitergegeben, sodass Stakeholder direkt über Änderungen informiert werden. Dies spart Stakeholdern, die Hunderte von Seiten in einem Anforderungsdokument durchsehen müssen, um sicherzustellen, dass sie die aktuellen Anforderungen kennen, nicht nur Zeit, sondern verhindert später auch teure Nacharbeit und Produktrückrufe.
Und wenn Sie denken, dass das Dokumentieren von Anforderungen Zeitverschwendung ist, sollten Sie uns kontaktieren. Es gibt viel zu besprechen.
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Tags:
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Der Autor
Christoph Bräuchle
Als General Manager des Application Lifecycle Management (ALM) Segments leitet Christoph Bräuchle PTC’s Lösungsportfolio für Agile Entwicklung und DevOps, Anforderungs- und Testmanagement, sowie modellbasiertes Systems Engineering.
Zu seinen vorherigen Aufgaben zählte als VP für Produktinnovationen das Management von PTC’s PLM Digital Thread Lösungen, wie rollenbasierten Apps für unternehmensweite Zusammenarbeit, sowie der Strategie für Digitale Additive Fertigung.
Mit seinem Diplom in Software-Engineering begann Christoph im Jahr 2000 seine Karriere im Technischen Support bei MKS, einem der Pioniere für integriertes Application Lifecycle Management in Esslingen, Deutschland. 2011 wurde MKS von PTC übernommen.
Als Schwerpunkt der agilen Entwicklung folgt Christoph das Ziel, Software-getriebene Innovation voranzutreiben, da diese die Einhaltung relevanter Prozess- und Sicherheitsstandards auf effiziente Weise gewährleisten kann. Dabei haben die Berücksichtigung und Weiterentwicklung des „Digital Thread“-Modells, um relevante Daten und Prozesse entlang des gesamten Produktlebenszyklus verwertbar zu verknüpfen, größte Bedeutung.